„Geheiligt“
(Matthäus
6:9 // Schlachter 2000)
Gott ist heilig, und auch sein Name, sein
Charakter ist heilig. Soviel ist mir klar. Aber was heißt das? Im Wortstamm des
griechischen Wortes Hagiasthētō (Ἁγιασθήτω) steckt das Wort hagios drin, und das
hat etwas mit separat zu tun, mit einem besonderen Zweck, mit etwas Ungewöhnlichem.
Wenn also ein Gefäß heilig ist, dann stelle ich es nicht einfach jeden Tag auf
den Tisch und trinke mein Wasser draus. Mose (Exodus 3:5) und Josua (Josua 5:15) mussten ihre Sandalen ausziehen in der Gegenwart
von Gott bzw. von Jesus, weil selbst der Boden (!) heilig war.
Gott – und stellvertretend für Gott steht
hier Sein Name und damit auch Sein Charakter – ist also etwas Besonderes, und
ich habe Ihn entsprechend zu behandeln. Ich stelle also Seinen Namen nicht
einfach in eine Reihe mit anderen Dingen oder Personen, die mir wichtig sind,
sondern (Ehre wem Ehre gebührt) ich räume Ihm die absolute Priorität ein.
Dieser allmächtige, allwissende und allgegenwärtige Gott, der von Ewigkeit zu
Ewigkeit einfach da ist, der Himmel und Erde und alles was darin ist durch sein
Wort (Johannes 1:3) geschaffen hat
David, der König, ein Mann nach dem Herzen
Gottes hat verstanden, was Gott wert ist. Am Ende einer dramatischen
Geschichte, die 70‘000 Israeliten das Leben kostet, baut David auf Anweisung
von Gott durch den Propheten Gad einen Altar. Er errichtet ihn auf einem
Grundstück von Arawna, dem Jebusiter, der es ihm gerne kostenlos zur Verfügung
stellen möchte. Doch David zeigt, was Gott ihm wert ist: „ich will dem Herrn,
meinem Gott, kein Brandopfer darbringen, das mich nichts kostet!“ (2. Samuel 24:24 und 1. Chroniken 21:24). Dieses Grundstück liegt übrigens auf
dem Berg Moriah, wo Abraham seinen einzigen Sohn Isaak als Opfer darbringen
sollte (Genesis 22:2) und auf dem später sein Sohn Salomon den ersten
Tempel errichten würde (2. Chroniken 3:1). Ein einziger biblischer Ort der an drei Stellen
auftaucht, und alle haben etwas mit Heiligung, Anbetung und den Kosten zu tun.
Am heutigen Karfreitag wird mir noch
einmal besonders deutlich vor Augen geführt, dass Dinge einen Preis haben. Gott
hat einen teuren Preis für uns bezahlt, soviel sind wir Ihm wert. Jesus ist
sündenlos und schuldlos am Kreuz für mich gestorben, Er hat meine Rechnung
bezahlt, meine Schuld ist mir erlassen, Er hat sie ans Kreuz geheftet (Kolosser 2:14).
Frage: Gebe ich Gott die Ehre, die
Anbetung, die Heiligung, die Er verdient? Ist Er nur eine von vielen
Prioritäten die ich in meinem Alltag abarbeite, gebe ich ihm die Zeit die übrig
ist, oder ist Er für mich die absolute Nummer Eins, ein unumstößliches Prinzip,
von dem ich nicht abweiche? Wie kann ich Gott, seinen Namen, seinen Charakter,
besser in Worten und Werken heiligen?
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