Freitag, 10. April 2020

10. April 2020: von der Heiligung


 „Geheiligt“
(Matthäus 6:9 // Schlachter 2000)

Gott ist heilig, und auch sein Name, sein Charakter ist heilig. Soviel ist mir klar. Aber was heißt das? Im Wortstamm des griechischen Wortes Hagiasthētō (Ἁγιασθήτω) steckt das Wort hagios drin, und das hat etwas mit separat zu tun, mit einem besonderen Zweck, mit etwas Ungewöhnlichem. Wenn also ein Gefäß heilig ist, dann stelle ich es nicht einfach jeden Tag auf den Tisch und trinke mein Wasser draus. Mose (Exodus 3:5) und Josua (Josua 5:15) mussten ihre Sandalen ausziehen in der Gegenwart von Gott bzw. von Jesus, weil selbst der Boden (!) heilig war.

Gott – und stellvertretend für Gott steht hier Sein Name und damit auch Sein Charakter – ist also etwas Besonderes, und ich habe Ihn entsprechend zu behandeln. Ich stelle also Seinen Namen nicht einfach in eine Reihe mit anderen Dingen oder Personen, die mir wichtig sind, sondern (Ehre wem Ehre gebührt) ich räume Ihm die absolute Priorität ein. Dieser allmächtige, allwissende und allgegenwärtige Gott, der von Ewigkeit zu Ewigkeit einfach da ist, der Himmel und Erde und alles was darin ist durch sein Wort (Johannes 1:3) geschaffen hat

David, der König, ein Mann nach dem Herzen Gottes hat verstanden, was Gott wert ist. Am Ende einer dramatischen Geschichte, die 70‘000 Israeliten das Leben kostet, baut David auf Anweisung von Gott durch den Propheten Gad einen Altar. Er errichtet ihn auf einem Grundstück von Arawna, dem Jebusiter, der es ihm gerne kostenlos zur Verfügung stellen möchte. Doch David zeigt, was Gott ihm wert ist: „ich will dem Herrn, meinem Gott, kein Brandopfer darbringen, das mich nichts kostet!“ (2. Samuel 24:24 und 1. Chroniken 21:24). Dieses Grundstück liegt übrigens auf dem Berg Moriah, wo Abraham seinen einzigen Sohn Isaak als Opfer darbringen sollte (Genesis 22:2) und auf dem später sein Sohn Salomon den ersten Tempel errichten würde (2. Chroniken 3:1). Ein einziger biblischer Ort der an drei Stellen auftaucht, und alle haben etwas mit Heiligung, Anbetung und den Kosten zu tun.

Am heutigen Karfreitag wird mir noch einmal besonders deutlich vor Augen geführt, dass Dinge einen Preis haben. Gott hat einen teuren Preis für uns bezahlt, soviel sind wir Ihm wert. Jesus ist sündenlos und schuldlos am Kreuz für mich gestorben, Er hat meine Rechnung bezahlt, meine Schuld ist mir erlassen, Er hat sie ans Kreuz geheftet (Kolosser 2:14).

Frage: Gebe ich Gott die Ehre, die Anbetung, die Heiligung, die Er verdient? Ist Er nur eine von vielen Prioritäten die ich in meinem Alltag abarbeite, gebe ich ihm die Zeit die übrig ist, oder ist Er für mich die absolute Nummer Eins, ein unumstößliches Prinzip, von dem ich nicht abweiche? Wie kann ich Gott, seinen Namen, seinen Charakter, besser in Worten und Werken heiligen?

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