Samstag, 18. April 2020

18. April 2020: vom lauwarmen Wasser


15 Ich kenne deine Werke, dass du weder kalt noch heiß bist. Ach, dass du kalt oder heiß wärst! 16 So aber, weil du lau bist und weder kalt noch heiß, werde ich dich ausspeien aus meinem Mund.
(Offenbarung 3:15+16 // Schlachter 2000)

Vor einigen Tagen meinte eine gute Freundin, „schreib doch mal was aus der Offenbarung“. Und da ist mir heute Abend spontan diese Stelle in den Sinn gekommen. Im Auftrag schreibt Johannes einen Brief an die Gemeinde von Laodizea, und darin finden wir unter anderem diese zwei Verse. Die Gemeinde ist lauwarm, und das ist ihm ein Graus. Ihre Werke sind weder kalt noch heiß, sondern sie eiern irgendwie in der Mitte rum.

Kalt und heiß, das sind die zwei Extreme. Ich musste mir auch schon öfters sagen lassen, ich sei recht extrem. Ja, wenn ich eine Meinung habe, vertrete ich sie auch. Mit meiner Direktheit kann nicht jeder umgehen. Aber hat das nicht auch was von heiß und kalt? Im Matthäus 5:37 sagt Jesus, unsere Rede solle „Ja, ja! Nein, nein!“ sein. Das ist kalt oder heiß. Das hat für mich etwas Eindeutiges, Klares. Ich mag kein Rumgeschwurbel, kein ewiges um-den-heißen-Brei rumreden, keine politische Korrektheit. Wenn mir was nicht passt, dann sage ich es. Manchmal zu direkt, und daran muss ich arbeiten. Aber wenigstens weiß der andere, woran er ist.

Ich denke, auch in diesen Zeiten der allgemeinen Unklarheit und gelegentlichen Ratlosigkeit können klare Worte, eindeutige Aussagen absolut wichtig sein. Unsere Rede soll lieblich / gnädig sein und (trotzdem) mit Salz gewürzt, schreibt Paulus an die Kolosser (4:6). Im Epheser 4:15 werden wir aufgefordert, die Wahrheit in Liebe zu sprechen. Die Liebe und die Gnade sollen also ein wichtiger Teil unserer Sprache sein, aber allem soll die Wahrheit zugrunde liegen, und das ist gut so. Wenn ich mit jemand über meinen Glauben rede, dann kann das ewigkeits-entscheidend für den anderen sein. Das ist eine wichtige Wahrheit. Jesus selbst ist der Weg, die Wahrheit und das Leben (Johannes 14:6). Wenn wir in seinem Wort bleiben, werden wir die Wahrheit erkennen und sie wird uns freimachen (Johannes 8:32).

Frage: Bei aller Höflichkeit und Liebe, bei aller politischen Korrektheit und allem Gefallen-Wollen, gibt es vielleicht Stellen, an denen ich anderen Menschen die Wahrheit sagen muss? Das kann unabhängig davon sein, ob diese Menschen Brüder oder Schwestern oder noch nicht mit Jesus unterwegs sind. Solange es in Demut, Liebe und Gnade geschieht, kann das hilfreich und heilend sein.

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