„Vater“
(Matthäus
6:9 // Schlachter 2000)
Es ist ein einfaches Wort, mit dem Jesus
das Gebet beginnt, das er seinen Jüngern und uns lehrt. Vater. Aber da steckt
unheimlich viel drin. Manchmal bete ich das Vater Unser Wort-für-Wort, und
überlege mir jeweils, was das Wort für mich bedeutet. Im „Vater“ stecken für
mich zwei Sachen:
Wie ist / war unser eigener Vater? Die Bibel
beschreibt Gott immer wieder als unseren Vater. Ich bin fest davon überzeugt,
dass unser eigenes Bild von unserem irdischen Vater auch das Bild vom
himmlischen Vater prägt. Hatten wir einen guten, liebenden Vater, der ein Teil
unseres Kinderlebens war? Konnten wir uns auf ihn verlassen? War er da, wenn
wir ihn gebraucht haben? War er streng, liebevoll, gütig, gerecht? Ich denke,
dass wir durchaus die guten (oder weniger guten) Erfahrungen mit unserem
irdischen Vater auf unseren himmlischen Vater übertragen. Das kann gut sein,
manchmal aber auch zu Missverständnissen führen. Vielleicht müssen wir manchmal
auch unser Gottesbild korrigieren, wenn unser Vorbild nicht ganz dem Ideal
entsprochen hat.
Begreifen wir Gott als unseren Vater? Im
Römer 8:15 und Galater 4:6 erfahren wir, dass wir einen besonderen Geist von
Gott empfangen haben, den Geist seines Sohnes, den Geist der Kindschaft, und
der lässt uns ausrufen: „Abba, lieber Vater!“ So hat auch Jesus im Garten
Gethsemane seinen Vater genannt (Markus 14:36). Diese Vertrautheit ist etwas
Besonderes. Das Verhältnis von Jesus zu seinem Vater war eng, nahe, intim. Auch
wir können dieses Verhältnis mit Gott haben. Wir können ihm nahe sein, weil er
seinen Geist in uns gelegt hat. Wir können diesem Geist Platz machen, damit er
sich in uns entfalten kann und auch wir in guten wie in schlechten Zeiten Gott
als lieben Vater anrufen können.
Fragen: Muss ich mein Gottesbild manchmal zurechtrücken
und es vom Bild meines irdischen Vaters lösen? Wie schaffe ich dem Heiligen
Geist mehr Platz in meinem Leben (z.B. durch Gebet) damit ich auch in dieses
innige Vertrauensverhältnis mit meinem himmlischen Vater komme?
Gottes Segen für diese Karwoche!
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