Freitag, 1. Mai 2020

1. Mai 2020: vom sanften Säuseln


Er aber sprach: Komm heraus und tritt auf den Berg vor den Herrn! Und siehe, der Herr ging vorüber; und ein großer, starker Wind, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, ging vor dem Herrn her; der Herr aber war nicht in dem Wind. Und nach dem Wind kam ein Erdbeben; aber der Herr war nicht in dem Erdbeben.
Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer; aber der Herr war nicht in dem Feuer. Und nach dem Feuer kam die Stimme eines sanften Säuselns.
Und es geschah, als Elia dieses hörte, da verhüllte er sein Angesicht mit seinem Mantel, und er ging hinaus und trat an den Eingang der Höhle. Und siehe, da kam eine Stimme zu ihm, die sprach: Was willst du hier, Elia?
(1. Könige 19:11-13 // Schlachter 2000)

Ich dachte mir schon, mit der Überschrift liest das sicher jeder. Das sanfte Säuseln. Was hat das in der Bibel verloren? Aber genau so steht es da, in der Geschichte vom Propheten Elia. Gott präsentiert sich ihm … aber nicht als Wind … oder als Erdbeben … oder als Feuer … sondern mit der Stimme eines sanften Säuselns. Andere übersetzen das mit einer leisen Stimme, einem weichen Flüstern, einer sanften Brise. Das hebräische Wort an der Stelle ist etwas lautmalerisches, wie auch die flüsternde Stimme in Hiob 4:16.

Der Gott des Universums, der Schöpfer des Himmels und der Erde, der Berge zerreißen und Felsen zerbrechen kann, begegnet seinem Diener, seinem Sprachrohr, dem Propheten Elia als ein sanftes Säuseln. Ich bin mir sicher, Gott kann auch anders. Aber hier lohnt es sich, das ganze Kapitel oder noch besser, die ganze Geschichte von Elia zu lesen. An dieser Stelle wird er gejagt, läuft davon, und er ist frustriert. Am liebsten möchte er sterben. Aber Gott versorgt ihn 40 Tage und Nächte mit Essen und Trinken. Und dann tut er sich immer noch leid. Daraufhin begegnet ihm Gott und macht ihm klar … Gott ist immer noch Gott und auch in der schwierigen Zeit des Propheten Elia gibt es 7000 Menschen, die ihre Knie noch nicht vor dem falschen Gott Baal gebeugt haben. Elia ist nicht alleine!

Frage: Fühle ich mich auch manchmal so? Ungeliebt, verfolgt, alleine auf weiter Flur? Vielleicht kann ich es in solchen Situationen gar nicht begreifen, dass Gott mich trotzdem erhält. Wie kann ich mir Zeit nehmen um auf Gott zu hören, auch wenn er mir nur in einem sanften Säuseln begegnet? Wie stelle ich den Lärm der Welt, die Gedanken im Kopf, das Handy, die Mitmenschen ab um zu realisieren „meine Zeit steht in deinen Händen“ und „nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in dir“?


https://www.pbs.org/wgbh/nova/article/dandelion-seed-flight/

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