Er
aber sprach: Komm heraus und tritt auf den Berg vor den Herrn! Und siehe, der
Herr ging vorüber; und ein großer, starker Wind, der die Berge zerriss und die
Felsen zerbrach, ging vor dem Herrn her; der Herr aber war nicht in dem Wind.
Und nach dem Wind kam ein Erdbeben; aber der Herr war nicht in dem Erdbeben.
Und
nach dem Erdbeben kam ein Feuer; aber der Herr war nicht in dem Feuer. Und nach
dem Feuer kam die Stimme eines sanften Säuselns.
Und
es geschah, als Elia dieses hörte, da verhüllte er sein Angesicht mit seinem
Mantel, und er ging hinaus und trat an den Eingang der Höhle. Und siehe, da kam
eine Stimme zu ihm, die sprach: Was willst du hier, Elia?
(1.
Könige 19:11-13 // Schlachter 2000)
Ich dachte mir schon, mit der Überschrift
liest das sicher jeder. Das sanfte Säuseln. Was hat das in der Bibel verloren?
Aber genau so steht es da, in der Geschichte vom Propheten Elia. Gott
präsentiert sich ihm … aber nicht als Wind … oder als Erdbeben … oder als Feuer
… sondern mit der Stimme eines sanften Säuselns. Andere übersetzen das mit
einer leisen Stimme, einem weichen Flüstern, einer sanften Brise. Das
hebräische Wort an der Stelle ist etwas lautmalerisches, wie auch die
flüsternde Stimme in Hiob 4:16.
Der Gott des Universums, der Schöpfer des
Himmels und der Erde, der Berge zerreißen und Felsen zerbrechen kann, begegnet
seinem Diener, seinem Sprachrohr, dem Propheten Elia als ein sanftes Säuseln.
Ich bin mir sicher, Gott kann auch anders. Aber hier lohnt es sich, das ganze
Kapitel oder noch besser, die ganze Geschichte von Elia zu lesen. An dieser
Stelle wird er gejagt, läuft davon, und er ist frustriert. Am liebsten möchte
er sterben. Aber Gott versorgt ihn 40 Tage und Nächte mit Essen und Trinken.
Und dann tut er sich immer noch leid. Daraufhin begegnet ihm Gott und macht ihm
klar … Gott ist immer noch Gott und auch in der schwierigen Zeit des Propheten
Elia gibt es 7000 Menschen, die ihre Knie noch nicht vor dem falschen Gott Baal
gebeugt haben. Elia ist nicht alleine!
Frage: Fühle ich mich auch manchmal so?
Ungeliebt, verfolgt, alleine auf weiter Flur? Vielleicht kann ich es in solchen
Situationen gar nicht begreifen, dass Gott mich trotzdem erhält. Wie kann ich
mir Zeit nehmen um auf Gott zu hören, auch wenn er mir nur in einem sanften
Säuseln begegnet? Wie stelle ich den Lärm der Welt, die Gedanken im Kopf, das
Handy, die Mitmenschen ab um zu realisieren „meine Zeit steht in deinen Händen“
und „nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in dir“?
![]() |
https://www.pbs.org/wgbh/nova/article/dandelion-seed-flight/ |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen