Denn
er läßt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und läßt es regnen über
Gerechte und Ungerechte.
(Matthäus
5:45 // Schlachter 2000)
Genauso wie es Reiche und Arme auf dieser
Welt gibt, und Gott sie alle gemacht hat, gibt es auf dieser Welt böse und gute
Menschen, und es gibt gerechte und ungerechte Menschen. Die Sonne geht auf, und
sie scheint auf alle Menschen. Genauso ist es mit dem Regen. Er unterscheidet
nicht zwischen dem Ackerfeld eines gerechten und eines ungerechten Bauern.
Das finde ich manchmal nicht fair. Im
Alten Testament lag auf der Familie und später dem Volk Gottes immer ein
besonderer Segen, wenn sie sich nur an seine Gebote hielten. Gott gab seinem
Volk Frieden und Land, Regen für die Felder und reichlich Ernte zur Speise.
Gut, wenn sie gegen seine Gebote verstießen und wenn jeder wieder einmal tat,
was in seinen eigenen Augen richtig war (wie es im Buch Richter immer wieder
heißt), dann gab es auch Ärger, richtigen Ärger.
Manchmal hätte ich gerne, dass Gott heute
auch noch so tickt. Bei uns im Garten blüht alles wunderbar, und beim Nachbarn
zwei Straßen weiter, der mit dem Glauben so gar nichts anfangen kann, ist eine
Wüstenlandschaft im Garten. Aber wir hören hier von Jesus, dass es eben nicht
so ist. Gottes Pläne kennen wir nicht, und deshalb muss Sein Handeln für uns
nicht immer einen Sinn ergeben. Rechenschaft schuldet Er uns schon mal nicht.
Und bevor ich mich selbstgerecht erhebe und Menschen in die Kategorien „böse“
und „gut“ oder „gerecht“ und „ungerecht“ einteile, sollte ich erst mal vor
meiner eigenen Tür kehren. Wie war das mit dem Splitter und dem Balken
(Matthäus 7:3-5)?
Frage: Gibt es in meiner Seele Neid und
Missgunst? Wo gönne ich einem anderen nicht den Regen auf seinem Feld, nur weil
ich meine, er sei weniger gut oder gerecht als ich? Wie komme ich hier mit
meinem Herzen näher zu Jesus, der als einziger das Recht hat, zu richten?
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